Ergotherapeutische Übungen nach Schlaganfall für zu Hause

Ergotherapeutische Übungen nach Schlaganfall für zu Hause

Nach einem Schlaganfall sind laut der Neurologischen Abteilung der Universität Göttingen zwischen 50% und 80% aller Patienten nach drei bis sechs Monaten fähig, wieder zu gehen und grundsätzliche körperliche Tätigkeiten auszuführen. Um dies zu erreichen, muss jedoch so früh wie möglich mit einer Rehabilitation begonnen werden und auch eine intensive Betreuung durch einen Ergotherapeuten umfassen. Studienreihen ergaben, dass die Unabhängigkeit der untersuchten Schlaganfall-Patienten die eine Ergotherapie erhielten signifikant höher war als jene ohne ergotherapeutische Intervention. Mithilfe eines vom Ergotherapeuten ausgearbeiteten Planes für zu Hause und anderen therapeutischen Hilfmitteln, zusätzlich zur eigentlichen Therapie nach einem Schlaganfall, kann die Rehabilitation intensiv unterstützt und hilfreich ergänzt werden. Durch die Regelmäßigkeit der durchgeführten Übungen können alltägliche Anforderungen an die körperlichen Bewegungsabläufe angepasst und wieder erlernt werden. Ergotherapie nach einem Schlaganfall zielt in erster Linie darauf ab, die motorisch-funktionellen Tätigkeiten wieder zu erlernen und durch eine geschulte Wahrnehmung Bewegungen richtig auszuführen. Zusätzliche Übungen für zu Hause sind extrem wichtig und können in Real-Life-Szenarios eingebaut werden um ein optimales Training zur Wiedergewinnung der motorischen Fähigkeiten sowie die Reintegration in die alltägliche Gemeinschaft mit Anderen zu gewährleisten.

"Wie werden Schlaganfallpatienten nach der hospitalen Behandlung weiterbetreut?"

Erlernte Fähigkeiten festigen

Nachdem die körperliche Beweglichkeit und die Aktivierung der motorischen und sensorischen Gehirnareale während des stationären Aufenthalts in der Klinik, unter anderen auch durch ergotherapeutische Methoden wie die Forced-use-Therapie oder Übungen auf speziellen Laufbändern, behandelt wurde, werden die erlernten Fähigkeiten zu Hause durch intensive Übungen gefestigt und weiter ausgebaut. Die seit einigen Jahren angewandte Spiegeltherapie hat sich als ergänzende Form der ergotherapeutischen Behandlung erfolgreich bewährt Schlaganfall-Patienten zu helfen ihre beeinträchtige Körperhälfte wieder zu aktivieren. Durch einen in der Körpermitte platzierten Spiegel, vor dem mit der gesunden Extremität leichte Übungen ausgeführt werden, gewinnt das Gehirn die Illusion, die kranke Körperhälfte sei in Bewegung, wodurch die betroffenen Gliedmaßen wieder vermehrt eingesetzt werden. Diese Übungen für Schlaganfallpatienten lassen sich durch speziell angefertigte Spiegel auch leicht zu Hause durchführen und steigern den Erfolg einer Ergotherapie erheblich. Erinnerungs- und Konzentrationsdefiziten, die möglicherweise zu einem Vergessen auf das Übungsprogramm vonseiten des Patienten führen, kann der Ergotherapeut bei Bedarf durch das Arbeiten mit Tagebüchern sowie Wecker- und visuellen Anzeigefunktionen erfolgreich entgegenwirken.

Nach einem Schlaganfall sind es die alltäglichen Tätigkeiten, die Betroffene von Grund auf und mit oft großer Mühe und einer guten Portion Durchhaltevermögen wieder erlernen müssen. Oft bereitet der Ablauf bestimmter Tätigkeiten große Probleme, da die Betroffenen die Kombination mehrerer Bewegungen hintereinander nicht mehr ausführen können und nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Um reibungslose Bewegungen zu trainieren, die dazu befähigen, sich die Zähne zu putzen, sich die Kleidung an- und auszuziehen, den Körper zu pflegen oder eine Tasse Kaffee zuzubereiten, ist eine intensive Ergotherapie vonnöten. Ergotherapeuten begleiten ihre Patienten im Alltag, führen und lenken Patienten bei bestimmten Handlungen und unterstützen sie durch engen Körperkontakt, eine Bewegung bewusst zu spüren und richtig auszuführen. Auch wenn nach einem Schlaganfall gewisse technische Hilfsmittel benötigt werden, um sich in Ihrem Zuhause frei bewegen zu können, kann deren Bedienung durch die körperlichen Einschränkungen eine große Herausforderung darstellen. Der Ergotherapeut sollte die Mobilitätshilfen auf die individuellen Bedürfnisse seines Patienten und die Beschaffenheit des Wohnraumes abstimmen. Damit Rollator und andere Gehhilfen, Treppenlifte, elektrische Schiebehilfen und Griffverdickungen an unterschiedlichen Gegenständen wie Toilettengriffe oder Badewannenlifter und -sitze keine zusätzlichen Gefahrenquellen darstellen und problemlos in den Alltag integriert werden können, wird der Ergotherapeut den Patienten und dessen Angehörige damit vertraut machen und Ihnen helfen, sie richtig anzuwenden.

Ergotherapie für Schlaganfall-Patienten: Individuell abgestimmte Unterstützung

Jeder Mensch, der einen Schlaganfall erlitten hat, ist für den Ergotherapeuten ein individuell zu beurteilender Fall. Ergotherapie zielt darauf ab jedem Betroffenen mit einem sorgfältig zusammen- gestellten Übungsprogramm zu helfen körperliche Defizite nach und nach zu reduzieren. Viele Patienten weisen nach dem Unfall nicht nur kognitive oder neurologische Einschränkungen auf, sondern leiden an Antriebslosigkeit sowie Begleiterkrankungen oder Depressionen. Durch medikamentöse Behandlung kann man dem Patienten von Nebeneffekten Abhilfe verschaffen. Auch die tatkräftige familiäre Unterstützung ist nicht in jedem Fall gegeben, was die Rehabilitation zusätzlich erschwert. Abhängig von diesen individuellen Faktoren und Defiziten wird der Ergotherapeut Therapieansätze finden die jedem Betroffenen eine optimale Betreuung ermöglichen. Diese Ansätze sollen dazu anleiten, Schritt für Schritt wieder zu erlernen, was in einem normalen Lebensalltag als unabhängiger Mensch zu meistern ist. Zentrale Bestandteile der Ergotherapie nach einem Schlaganfall stellen das Setzen von für den Patienten relevanten Zielen sowie die Anpassung der unmittelbaren Umwelt, also des Wohn- und gegebenenfalls des Arbeitsbereiches, dar. Um dies zu ermöglichen arbeitet der Ergotherapeut eng mit dem Betroffenen zusammen um die Auswirkungen der körperlichen Defizite auf dessen Lebensalltag genau beurteilen zu können und gemäß der Erkenntnisse die richtigen Übungen auszuwählen. Dabei werden Motorik, Koordinationsfähigkeiten und Sinnesempfindungen ebenso analysiert wie die optische und körperliche Wahrnehmung.

Konkrete Ziele einer Ergotherapie nach einem Schlaganfall

Um den Patienten in dieser Ausnahmesituation zu begleiten und in Ihnen einen neuen Antrieb zur Bewegung zu wecken, wird der Ergotherapeut im Zuge von wöchentlichen Therapiestunden und Hausbesuchen intensiv daran arbeiten, dass Schlaganfallpatienten sich zu Hause zurechtfinden und gewisse Tätigkeiten allmählich wieder selbst ausführen können. Im Zuge der Therapie werden grundsätzliche, alltagsrelevante Bewegungen neu einstudiert und das Körperempfinden verbessert. Die richtige Koordination zwischen Augen und Händen ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass der Patient eine Tasse halten, ein Brötchen schneiden und mit Butter bestreichen, sich selbst waschen oder Gegenstände nehmen und abstellen kann. Zielsetzung einer Schlaganfalltherapie

Der Ergotherapeut motiviert den Patienten, die von der Behinderung betroffene Seite bewusst in die Bewegungsabläufe zu integrieren. Der nächste Schritt sind gemeinsame Unternehmungen wie Fahrten in öffentlichen Verkehrsmitteln oder ein Einkauf im Supermarkt. Die Vorbereitung und Planung für solche Ausflüge werden vom Ergotherapeuten überwacht. Oft erfordern diese das Schreiben einer Einkaufsliste und das Einstecken der Geldbörse oder des Schlüsselbundes welche ein hohes Maß an Konzentration fordern.

"Kann ich persönlich mehr tun um die Therapie zu optimieren?"

Gezielte Übungen für Schlaganfall-Patienten

Auch wenn die Therapie eine gute Anleitung zur Stabilisierung alltäglicher Bewegungsabläufe und Tätigkeiten darstellt, reichen wenige Stunden pro Woche kaum aus, um das Erlernte zu festigen und darauf aufzubauen. Daher sollten Betroffene als Patient die ergotherapeutischen Übungen und Hausaufgaben gewissenhaft und mehrmals täglich durchführen, um den Prozess der Rehabilitation zu beschleunigen. Viele körperliche Fähigkeiten können mit intensiver Übung signifikant verbessert werden. Vor allem die Fingerfertigkeit, die eine Basis für viele alltäglichen Bewegungen darstellt, kann mit gezielten ergotherapeutischen Übungen präzisiert werden. Um die Hände gezielt zu stimulieren und die Greiffähigkeit zu optimieren, werden beispielsweise Figuren oder andere Gegenstände in ein großes Behältnis mit Bohnen, Linsen oder Kies getaucht und müssen darin vom Patienten ertastet werden. Um automatisierte Bewegungsabläufe wie Hausarbeiten, Zähneputzen oder Autofahren wieder einzustudieren, ist die Fähigkeit, fließend zu schreiben, die wichtigste Voraussetzung. Durch häufiges Kritzeln und Zeichnen auf einem Blatt Papier werden Schreibfähigkeiten und in weiterer Folge das neue Erlernen vieler wichtiger, früher automatisierter Handgriffe. Wenn durch die Hilfe eines Ergotherapeuten und durch die konsequent ausgeführten Übungen wieder die Fähigkeit erlangen, eigenaktiv zu sein und Initiative für Unternehmungen zeigen, wird sich die Lebensqualität eines Patienten automatisch verbessern und er wird wieder lernen, sich in einem sozialen und gegebenenfalls beruflichen Umfeld selbstbewusst zu bewegen.

Einfache ergotherapeutische Übungen für die Feinmotorik

Die Fähigkeit, mit gezielten Greifbewegungen Dinge erfassen zu können, ist eine Grundvoraussetzung dafür, alltägliche Tätigkeiten wieder zu erlernen und problemlos auszuführen. Um diese zu erlangen, eignen sich feinmotorische Übungen, die mehrmals täglich wiederholt werden sollten. Um wieder mehr Sicherheit in der Koordination der Finger zu erlangen, hat sich das regelmäßige Bewegen eines oder mehrerer Würfel zwischen Daumen sowie Zeige- und Mittelfinger erfolgreich bewährt. Fingerfertigkeit kann auch leicht trainiert werden, indem Sie auf der Tischplatte mit den Händen wiederholt die Bewegung des Klavierspielens ausführen. Das mehrmalige rasche Hin- und Herwerfen eines Tennis- oder Jonglierballes zwischen beiden Händen trainiert die Geschicklichkeit sowie das schnelle Reaktionsvermögen und stimuliert die Bewegungen von Finger- und Handgelenken. Einfaches Bauen von Türmchen aus kleinen Holzklötzen ist eine ebenso einfache ergotherapeutische Maßnahme zur Verbesserung der Feinmotorik. Nicht nur das zielsichere Zugreifen wird dabei trainiert, auch das Gefühl für die Koordination zwischen Händen und Augen sowie für den Arm, der als Stütze gegen die Schwerkraft fungiert, verbessert sich dadurch signifikant. 

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